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Dienstag, 2. April 2019

Zeitenwinter 01 - Gefährliche Spiele von Daniela Franka


Seitenzahl: 427
Verlag: Piper
Kindle eBook erschienen am 02. April 2019 

Kurzbeschreibung: Was wäre, wenn Hitler den Zweiten Weltkrieg gewonnen hätte?
Eine erschütternde Dystopie im nationalsozialistischen Großgermanischen Reich von 2048 - und eine junge Frau zwischen Reichstreue, Widerstand und dem Beginn einer großen Liebe!

Als Angestellte des Propagandaministeriums müssen Lisa und ihre Kollegen ein spektakuläres musikalisches Rahmenprogramm für die Olympischen Spiele auf die Beine stellen. Der Druck ist groß, denn die Diktatur will auch abseits der Sportwettkämpfe glänzen. Bei ihrer Suche nach geeigneten Kandidaten trifft Lisa auf den begabten Sänger Alex. Sie mag ihn auf Anhieb, obwohl er den Erwartungen ihrer Eltern nicht entspricht. Denn für die Tochter aus bestem Hause kommt nur ein Arier mit einwandfreiem Stammbaum infrage. Auch Alex fühlt sich zu ihr hingezogen. Aber er hasst das Reich und sympathisiert mit dem Widerstand.
Als Lisa dafür sorgt, dass sein Duo in die engere Auswahl für das Rahmenprogramm der Spiele kommt, ahnt sie nicht, welche Kette von verheerenden Ereignissen sie damit auslöst...

Meine Meinung: Die Kurzbeschreibung zu diesem eBook hat mich buchstäblich magisch angezogen. Schon zu Schulzeiten hat für mich im Geschichtsunterricht Nationalsozialismus zu den interessantesten Themen gehört. Über die Frage was wäre wenn der zweite Weltkrieg ganz anders ausgegangen wäre, habe ich mir schon oft Gedanken gemacht. Dass die Autorin genau diese Frage in ihrem Buch thematisiert hat mich natürlich vom ersten Augenblick an mit sich gerissen.

Die Geschichte spielt hundert Jahre nach dem Ende des Krieges. 2048 in Germania, das ehemalige Berlin. Die Vorstellungen von Hitler wurden weitgehend umgesetzt. Das Großgermanische Reich umfasst fast ganz Europa und das arische Volk kommt an erster Stelle. Lisa dagegen gehört zwar zu einer einflussreichen Familie hat aber äußerlich einen Makel. Sie hat braune Haare. Erstaunlich oder. Einfach nur braune Haare. Obwohl sie mit ihrer Stellung im Komitee der Olympischen Spiele auch noch einen hervorragenden Arbeitsplatz hat, wird sie von ihrem Vorgesetzten stehts daran erinnern, dass sie nicht gut genug ist. Durch ihre Familie genießt Lisa trotzdem eine weitgehend gute Stellung in der Gesellschaft. Doch was wenn sie sich in einen Mann verliebt, der nicht ein bisschen in die Idealvorstellung ihrer Familie passt? Alex ist Sänger aus Schottland, sein äußeres ist lange nicht arisch und er hängt an den Werten seiner Heimat. Dazu gehört auch verbotenes wie, dass er mit seinem Freund Schottisch spricht oder so mutig ist und auch genauso verbotene Musik singt. Persönlich ist für mich Kunst so gut wie unantastbar. Dies ist eine Form der freien Meinungsäußerung und die sollte genauso frei bleiben. Jedoch wird sie hier eingeschränkt. Trotzdem für mich keine Vorstellung die weit hergeholt ist. Genau das ist vielen ein Dorn im Augen. In der Zukunft wird mit Sicherheit Kunst eingeschränkt.

Das Lesen hat mir großen Spaß gemacht. Vor allem wie Lisa nach und nach an den Wahrheiten zweifelt mit denen sie aufgewachsen ist hat mir sehr gut gefallen. Wahr geglaubtes kann sich als Lüge herausstellen. Da wäre noch das Ende des Buches. Momentan lese ich lauter in sich abgeschlossene Bände von Reihen. Der Cliffhanger hier hat mir sehr gut getan. Wann der zweite Band erscheint weiß ich zwar nicht, aber ich will unbedingt wissen wie es weitergeht. Die Ungewissheit der Charaktere ging auf mich über. Ich hoffe bis zum zweiten Band dauert es nicht mehr lange.

Ein weiterer großer Pluspunkt der Handlung ist mit Sicherheit die fehlenden Kuppeln. In letzter Zeit liest man einfach zu viel ähnliche Zukunftsvorstellungen von Autoren. Hier ist das kein bisschen der Fall. Die Autorin bringt lediglich ihre eigenen Ideen mit ein, die große Abwechslung zu anderen Büchern auf dem Markt mit sich bringen. Genau nach meinem Geschmack. Ich bin dauernd auf der Suche nach vielfältiger und abwechslungsreicher Handlung und genau das habe ich bei diesem Auftakt der Reihe gefunden. Autoren sollten es viel öfters versuchen nicht einfach mitzuschwimmen, sondern eigene vielseitige Ideen einzubringen.

Trotz dass mir so vieles an dem eBook gut gefallen hat, fehlten mir einzig die großen Gefühle. Aber das ist in meinen Augen fürs erste nicht unbedingt als Kritik anzusehen. Dafür gibt es zu viel positives an der abwechslungsreichen Handlung.

Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen

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